Elterncafé WiLo
Bei uns kann man mal abschalten
Xiomara Valverde weiß sehr gut, was es heißt, irgendwo fremd zu sein. Sie stammt aus Costa Rica, kam vor mehr als 20 Jahren nach Longerich. „Das waren schwere Zeiten damals, als ich noch niemanden kannte“, erinnert sich die Mutter von drei Kindern. Heute kümmert sich die gebürtige Lateinamerikanerin gemeinsam mit der Longericherin Petra Weingarten darum, dass Leute, die neu in der Gegend sind, eine Anlaufstelle haben. Im WiLo-Café (die Abkürzung steht für „Willkommen in Longerich“) treffen sich Alteingesessene und Menschen aus verschiedenen Nationen. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingssituation hatten die beiden Frauen das Projekt zu Ostern 2015 gestartet. Inzwischen sitzen immer freitags zwischen 16 und 17.30 Uhr bis zu 20 Erwachsene im Pfarrsaal von St. Dionysius beisammen, trinken Kaffee und unterhalten sich - zum Teil mit Händen und Füßen sowie Übersetzungshilfen aus dem Internet. „Aber es funktioniert“, sagt Petra Weingarten. Hauptsächlich Mütter und Großmütter nutzen die Gelegenheit zum Austausch. Ihre Kinder und Enkel, ob Säugling oder Teenager, können derweil spielen oder basteln - auch dafür sorgt das WiLo-Team. Das besteht vor allem aus Frauen aus der Gemeinde, aber auch Flüchtlinge sind inzwischen selbst zu Helfern geworden. Neue Gesichter sind stets herzlich willkommen. Alter, Herkunft und Religion spielen keine Rolle. „Ein wesentliches Ziel des Cafés ist es, dass die Frauen mal für kurze Zeit abschalten können, mal nichts für ihre Familien tun müssen“, betont Petra Weingarten, selbst vierfache Mutter.